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Afro-Samstagschule

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Kinder stellen bei der Afrodiasporischen Samstagsschule selbst Masken her

In den letzten Jahren sind immer mehr Afrikaner*innen in den Stadtteil Wedding gezogen. Viele von ihnen verfügen über eine geringe formale Schulbildung und im Gegensatz zu anderen Migrant*innen-Communities erfahren sie wenig Unterstützung bei der Inklusion und Teilhabe.

„Education is our passport to the future, for tomorrow belongs to the people who prepare for it today.“ Malcolm X

Die Zielgruppe der Afro-Samstagsschule sind Berliner Schüler*innen im Alter von 9-15 Jahren mit familiären Wurzeln in Ländern Afrikas. Die ausgewählten Teilnehmer*innen werden in einem zweiwöchigen Turnus in den Fächern Geschichte, Sprachen, Kultur und Identität, Rassismus, Performing Arts und Sport gemeinsam unterrichtet. Zudem erhalten sie individuelle Beratung zur Förderung ihrer Fähigkeiten (Familienberatung).

Dabei wird das Ziel verfolgt, dass die jungen Schwarzen Menschen eine gesunde Selbstwertschätzung erlangen. Im Rahmen der Afro-diasporischen Samstagsschule werden Schwarze Schüler*innen dabei begleitet, neue Perspektiven auf dem Weg zu ihrer Identitätsbildung zu gewinnen. Gemeinsam werden Strategien entwickelt, um sich trotz alltäglicher, struktureller sowie institutioneller Rassismuswahrnehmungen und -erfahrungen, selbstsicher und bewusst in der Öffentlichkeit bewegen zu können.

Gerade weil Schwarze Kinder mit so vielen Vorurteilen und Stereotypen konfrontiert sind sowie durch Rassismus und Diskriminierung traumatisiert werden, ist es besonders wichtig, nicht einfach allgemeine soziale Kompetenzen zu erwerben, sondern diese in einem Umfeld zu erlernen, das von Schwarzen konzipiert und moderiert wird. Ein solches Lernarrangement setzt bewusst gegen die allgegenwärtigen negativen Afrikabilder, die auch in der Schule reproduziert und an die Kinder herangetragen werden.

Kurse in der Afro-Samstagsschule sind beispielsweise:
Gesundes Selbstbewusstsein, Körpersprache und Kommunikation, Handlungsstrategien gegen Rassismus und Diskriminierung, Umgang mit Medien (Teil I–III), Rhetorik als Handlungsstrategie (Reden wie Obama), Einführung in afrikanische Sprachen (Sprachengeographie und Sprachenbiographie), Einführung in das Geez/ ግዕዝ Alphabet, Einführung in die präkoloniale afrikanische Geschichte, Europäischer Kolonialismus, Einführung in die Capoeira Angolas

Black Youth for Empowerment and Leadership

Der zweite Teilbereich der Schwarzen Volkshochschule widmet sich Jugendlichen ab 16 Jahren mit Hinblick auf Empowerment und Leadership. Hier setzen sich die Jugendlichen mit Geschichte, Politik und der Funktionsweise verschiedener, beispielsweise demokratischer, Institutionen auseinander. Sie lernen selbst Filme herzustellen und Musik zu machen. Der Umgang mit Medien ist ein Schwerpunktthema. Ferner werden sie unterstützt, ihre schulische und Hochschul-Leistung zu verbessern.

„Know from whence you came. If you know whence you came, there are absolutely no limitations to where you can go.“ James Baldwin

African Women on the Winning Side

Der dritte Teilbereich widmet sich dem Empowerment afrikanischer Frauen, die durch die Angebote und Veranstaltungen der Schwarzen Volkshochschule dabei unterstützt werden, ihre soziale, berufliche und gesellschaftliche Position zu verbessern.

Die SVHS vernetzt sich zu diesem Zweck mit anderen Frauenorganisationen.

Parenting in the Diaspora

Der vierte Teilbereich nennt sich parenting in the diaspora. Mit der zunehmenden Migration aus Afrika, insbesondere im Stadtteil Wedding, kommen Familien, die die Anforderungen der deutschen Schule oft nicht kennen und bei der Eingliederung in die Gesellschaft, in Schule und Berufswelt auf vielfältige Schwierigkeiten stoßen. Schwarze Pädagog*innen und Bildungsexpert*innen sollen diese Elternschaft stärken, ihre Probleme selbstständig und selbstbestimmt zu lösen.

Aging in the Diaspora

Der fünfte und jüngste Teilbereich der Afrika Akademie / Schwarze Volkshochschule nennt sich Aging in the Diaspora.

Dieser Bereich befasst sich mit dem Themenkomplex, der Schwarze bzw. Menschen Afrikanischer Herkunft im Alter betrifft. Wesentliche Aspekte sind die Vermittlung von Fachwissen zum Thema Gesundheit, Ernährung, Rente etc., aber auch die Vernetzung und der Austausch untereinander. Des Weiteren geht es um gemeinsame Aktivitäten und die Weitergabe von Wissen und Erfahrung an die nächste Generation. Die wichtigste Komponente ist die regelmäßige Gesprächsrunde in einer Afrikanisch umrahmten Atmosphäre.